Stunden der Andacht/Um Lebensunterhalt

« Eine Mutter, deren Kinder sie ernähren Stunden der Andacht Im Wohlstand »
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Gebet um Lebensunterhalt.

„Befiehl dem Ewigen deine Wege,
So werden deine Entwürfe wohl gelingen.”
 (Spr. 16, 3.)

„Im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brod gewinnen.” So ward uns dein göttliches Geheiß, und geschäftig und regsam muß Alles daran zum Erwerb und Gewinn! Doch, Allvater, wenn wir noch so rührig und strebsam sind, wenn wir mit Mühe und Fleiß und Anstrengung die Furchen ziehen auf dem Felde unserer Betriebsamkeit, unermüdet am Pfluge stehen, und die Saat streuen, du aber wollest uns verschließen den Himmel mit seinem befruchtenden Thau und Regen, und du wollest uns entziehen den warmen belebenden Sonnenstrahl: dann würde vergebens der Schweiß unsre Stirne netzen, vergebens wäre unser Streben und Ringen.

Nur dein Segen, Allmächtiger, gibt unsrer Thätigkeit einen heilsamen Erfolg, und um diesen deinen göttlichen Segen flehe ich in heißer Inbrunst vor dir: daß unsrer Hände Werk gelinge und unser Wirken und Schaffen ein heilbringendes sei. Segne unser Haus, daß es erblühe in Fülle und Wohlhabenheit, segne unsre Pläne und Entwürfe, daß ein reicher Erfolg unser Streben lohne; verleihe uns Gesundheit und Rüstigkeit des Geistes und des Körpers, frischen Muth und Ausdauer, unverdrossene Arbeitslust und Liebe, damit wir in Freudigkeit und Leichtigkeit unsre Aufgaben lösen und die Mühen unsres Berufes und Geschäftes ertragen und ihnen vollkommen genügen können.

Laß uns, Allgütiger, frei von Kummer und Sorgen in Redlichkeit und Rechtlichkeit ohne Schmach und Beschämung unser Brod [106] erwerben und niemals unsre Zuversicht und unser Vertrauen auf dich verlieren, der du öffnest deine Hand in Milde und sättigst Alles, was da lebt, aus der unerschöpflichen Fülle deiner Huld und Gnade. Amen.