Streit zwischen Ettlingen und Frauenalb

Textdaten
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Autor: Peter Joseph Schneider
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Titel: Streit zwischen Ettlingen und Frauenalb
Untertitel:
aus: Badisches Sagen-Buch II, S. 338
Herausgeber: August Schnezler
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1846
Verlag: Creuzbauer und Kasper
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Erscheinungsort: Karlsruhe
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons und Google
Kurzbeschreibung:
Die Quelle in Mones Anzeiger: ULB Düsseldorf
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Streit zwischen Ettlingen und Frauenalb.

Als die Waldungen von Ettlingen noch bis Bärnbach reichten, ließ die Bürgerschaft nächst der Abtei Frauenalb eine gemauerte Schweinsteige mit einem Ziegeldach erbauen. Diese Nachbarschaft fiel den Klosterleuten so beschwerlich, daß sie sich erboten, die Steige auf ihre Kosten zu versetzen, und, als die Ettlinger es abschlugen, dieselbe in der Nacht durch Feuer zerstörten. Kaum war dies in Ettlingen bekannt geworden, so rief der Stadtrath die Bürger zur Rache auf, stürmte an ihrer Spitze nach Frauenalb und gab das Kloster den Flammen Preis. Ueber diese Greuelthat führte die Aebtissin persönlich Klage beim Markgrafen von Baden, welcher darauf sämmtliche Rathsherrn zum Tode, und die Bürgerschaft dazu verurtheilte: den ganzen Waldbezirk von Bärnbach bis zur Moosalb dem Kloster abzutreten, und den Thurm in ihrem Stadtwappen umzukehren, so daß er darin auf der Spitze stehe. Der Markgraf wohnte in eigener Person der Vollziehung dieses Urtheils in Ettlingen bei, und als eilf Rathsherren (der zwölfte hatte sich versteckt,) enthauptet waren, frug er seinen Hofnarren, wie das Köpfen ihm gefalle? – „Wenn die Menschen wie die Weidenbäume wieder ausschlügen, so gefiel es mir nicht übel;“[1] erwiederte der Narr und bewog durch diesen launigen Einfall den Markgrafen, den zwölften Rathsherren zu begnadigen. Die Enthaupteten wurden auf der Richtstätte begraben und auf die eilf Gräber ebenso viele Steine mit ausgehauenen Köpfen gesetzt. Im der Folge, als der Platz in einen Weinberg umgewandelt worden war, versetzte man diese Steine außen an die Mauer bei dem Gutleuthause, der Platz behielt aber von ihnen den Namen „Kopfreben“ bis zum heutigen Tage.


  1. Nach Anderen lautete die Antwort: „Ja, wenn es Krautköpfe wären, die wieder ausschlagen.“