[184]

Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 184, 185
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     6. Ade denn, guter Heimatsort, ade, ihr treuen Alten! Ihr Lehrer,
fahret tapfer fort, des Bakelamts zu walten! Ihr schließt zuletzt die
Pforten auf, dann geht’s hinaus in vollem Lauf. Trallarum etc.

     7. So wonnevoll strahlt mir die Welt, so morgenschön entgegen;
hin darf ich, wo es mir gefällt, der Alte giebt den Segen. Den
Stundenplan mach ich mir selbst, bestimme selbst mein Quantum
Bier. Trallarum etc.

     8. Ihr Freunde, die ihr auf der Bahn so Freud als Leiden teiltet,
ihr Mädchen, die ihr nebenan zur Töchterschule eiltet, wahrhaftig, euch
vergeß ich nie: mein Fritz, leb wohl, leb wohl, Marie! Trallarum etc.

E. Hermann.


          202.     Bundeslied.

     Feierlich und entschieden. Simon Breu.*)[1]

     Ziemlich lebhaftes Zeitmaß.

     1. Stimmt an in ho=her Fei=er=stun=de, ihr
Bun=des=brü=der ins=ge=samt, das Lied, in dem sich laut be=
kun=de, was al=ler Her=zen hell durchflammt! Reicht euch die
Hand, ihr von den Bor=den des Belt und ihr von fränk=scher
Flur; ver=schlun=gen ste=he Süd und Nor=den, und fei=er=
[185] lich er=schall der Schwur, und fei=er=lich er=schall der Schwur!

     2. Germania, die neu gedrungen aus Grabesnacht zu Sonnenglanz,
erstritten endlich und ersungen, dir weihn wir unser Leben ganz. So
halte hoch die Kaiserkrone! Wir stehn, die Hand am Eisenschwert, und
schützen dich auf deinem Throne, |: wenn dir ein Feind den Frieden
stört. :|

     3. Mög hoch der zweite Schwur erschallen: die Herzen für den
deutschen Sang! Sein Zauber führte uns zusammen, soll uns ver=
binden lebenslang. Er weihe Lust und Becherklingen, versüß des
Lebens Leid und Schmerz, zu Liebesglühen, Mannesringen entflamme
er das Burschenherz!

     4. Zum letzten! Schlaget ein die Hände: in Lust und Leid, in
Nacht und Not dem Bunde treu bis an das Ende und treu den Brü=
dern bis zum Tod! Wohin wir auch die Schritte lenken, der Bund
soll unsre Heimat sein, soll Lieder uns und Freunde schenken, soll
blühen, wachsen und gedeihn!

Geffken=Zillich.


          203.     Schmollis.

O. Lob. 1896.

     1. Stoßt an, im Saft der Re=ben trink ich euch Schmollis
zu, wir wol=len fort=an le=ben als Brü=der „du und du!“

     2. Nicht nur die kurzen Jahre der Burschenherrlichkeit, nein,
bis zur Trauerbahre sei unser Bund gefeit!

     3. Und wie sich mag gestalten das Schicksal euch und mir, wir
wollen’s treulich halten, was wir gelobt uns hier!

     4. Und Kind und Kindeskinder, wenn sie uns einst beschert, sie
halten es nicht minder, sie sei’n der Väter wert!

     5. Stoßt an, im Saft der Reben trink ich euch Schmollis zu,
wir wollen fortan leben als Brüder „du und du!“

Pernwerth v. Bärnstein.



  1. *)Gedichtet und komponiert als Verbandslied des Kartellverbandes deutscher Studentengesangvereine.