Stimme eines Sohnes
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Stimme eines Sohnes.
Grausam waret ihr Parzen, die mir die goldene Sonne
nur so wenige Zeit gönnten auf Erden zu sehn!
Ward ich darum gebohren, daß ich der Mutter für ihre
Schmerzen mit Kummer und Gram füllte das liebende Herz?
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Denn mein Vater verließ mich einen Waisen in seinem Hause; die Mutter zog, zwiefach an Sorge, mich auf.
Aber sie hat mir nicht die Hochzeitfackel getragen,
sah vom fröhlichen Sproß keine belohnende Frucht.
Unglückselige Mutter, dein Schmerz betrübt mich im Grabe,
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daß ich im Leben dir keine der Sorgen vergalt.