Textdaten
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Autor: Johann Karl Wilhelm Geisheim
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Titel: Stiftungsfeier
Untertitel:
aus: Gedichte, Zweites Bändchen.
S. 57–58
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1839
Verlag: Josef Max & Komp.
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Erscheinungsort: Breslau
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Quelle: Commons, Google
Kurzbeschreibung:
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[57]
Stiftungsfeier.


Heil uns, daß wir gestiftet sind
Zum Leben und zum Lieben;
Und nicht für Ros’ und Rebe blind
Sind in der Nacht verblieben,

5
Wo rings um uns nur Wasser war:

Drum, Freunde, nehmt die Stiftung wahr,
Laßt Reb’ und Lieb’ auf Erden
Uns nicht zu Wasser werden.

Der aus dem Wasser einst die Welt

10
Hat durch sein Wort gestiftet,

Und uns den Blick zum Sternenzelt
Hat gnädiglich gelüftet;
Er stiftete mit Noah ja
Den Bund, als er sein Opfer sah,

15
Daß nicht mehr Herr der Erde

Der Sünden Wasser werde.

Laßt Noah’s Opfer, laßt den Wein
Drum selbst uns nicht vergiften.
Laßt uns, des Weltstifts uns zu freu’n

20
Stets neu das Bündniß stiften,
[58]
Das uns zu Wasserbändigern,

Zu ehrenwerthen Stiftungsherrn
Von einem heitern Leben
Uns macht bei Ros’ und Reben.

25
Wem sich der Blick nicht lüftete,

Daß nach dem Licht’ er schiffte;
Wer nimmer Gutes stiftete,
Gehört nicht zu dem Stifte.
Wir essen gern, wir trinken gern;

30
Doch wird gebeten, auch den Stern,

Der vor uns schwebt beim Essen
Und Trunk, nicht zu vergessen.

Heil uns, daß wir gestiftet sind
Zum Lieben und zum Leben.

35
Für Sterne machen nie uns blind

Die Rosen und die Reben.
Zieht nur, ihr Weisen, uns voran,
Ein Jeder folgt euch, wie er kann,
Und Einer lernt vom Andern

40
Sterngucken und drauf wandern.