Sponsel Grünes Gewölbe Band 3/Tafel 5

Tafel 4 Das Grüne Gewölbe: eine Auswahl von Meisterwerken in vier Bänden. Band 3 (1929) von Jean Louis Sponsel
Tafel 5
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TAFEL 5
TEILE VON GOLDENEN GÜRTELKETTEN DER
RENAISSANCE, VERZIERT MIT EMAIL
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[176] 1. Links: Schlußteil einer Gürtelkette aus 25 goldenen, aus Ast- und Rollwerk gebildeten, mehrfarbig emaillierten hohlen Mandeln, auf deren Mitte an jeder Seite eine abwechselnd grün und rot emaillierte vierblättrige Blume sitzt. An dem einen Ende ein Haken, an dem anderen eine offene hohle goldene kugelförmige Klunker von gleicher Verzierung. Deutsch. Zweite Hälfte 16. Jhdts. (VIII. 273.) – Ähnliche Klunkern bei Luthmer, der Schatz des Frhrn. von Rothschild. II, 47.


2. Um die Mitte: Teil einer goldenen Hüftkette aus 47 abwechselnd größeren und kleineren gehenkelten hohlen Mandeln, die durch ovale Ringe aus gewundenem Draht verbunden sind. Die Mandeln sind je aus zwei Hälften zusammengesetzt und auf jeder Seite durch gekreuzte, abwechselnd durchsichtig grün und blau emaillierte Bänder, auf deren Kreuzung eine rot emaillierte Blume sitzt, in vier Felder eingeteilt, die mit durchbrochenem, teils farbig emaillierten Rollwerk ausgefüllt sind. Die Kette wird durch einen einfachen goldenen Haken zusammengehalten. Deutsch. Zweite Hälfte 16. Jhdts. (VIII. 270.)


3. Mitte: Teil einer Hüftkette aus abwechselnd schwarz und weiß emaillierten flachen Gliedern in Stabwerkform (Feuereisen?) und aus rot und weiß emaillierten gehenkelten Kugeln, und in Abteilungen eingeteilt durch sieben größere gehenkelte Glieder in Eiform, die in fünf Zonen durch Buckeln und Rollwerk reliefiert und mehrfarbig emailliert sind, wovon eines hier das unterste Glied bildet. Deutsch, nach spanischer Manier. Zweite Hälfte 16. Jhdts. (VIII. 272.)


4. Rechts: Schlußteil einer goldenen Hüftkette aus 47 massiven flachen länglichen, weiß und rot, sowie grün und blau emaillierten Rollwerkgliedern, die durch glatte Ringe verbunden sind. Das Mittelteil jedes Gliedes besteht aus einem Ring, auf dessen Schienen beiderseits ein schwarz emailliertes Monogramm aus zwei gekreuzten A eingraviert ist. Am Anfangsglied ein einfacher Haken, am Endglied eine vasenförmige, mit emailliertem Rollwerk in Relief geschmückte Klunker. Auf deren oberem Teil zwei gleichgroße Monogramme abwechselnd mit zwei Knöpfen in Dicksteinform, auf dem unteren Teil zwei Löwenköpfe abwechselnd mit zwei Monogrammen. Aus dem Besitz der Kurfürstin Anna, 1532–1585, verm. 1548 mit Kf. August. Deutsch, nach spanischer Manier. Zweite Hälfte 16. Jhdts. (VIII. 277.)