Sponsel Grünes Gewölbe Band 3/Tafel 18

Tafel 17 Das Grüne Gewölbe: eine Auswahl von Meisterwerken in vier Bänden. Band 3 (1929) von Jean Louis Sponsel
Tafel 18
Tafel 19
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TAFEL 18
KANNE AUS BERGKRISTALL
VON EINEM ERHABEN GESCHNITTENEN TEUFEL UMFASST,
DESSEN KOPF UND DER ANGESCHLOSSENE, MIT EMAIL
UND JUWELEN VERZIERTE HENKEL, SOWIE DIE EBENSO
GESCHMÜCKTE FUSSEINFASSUNG AUS GOLD. MAILÄNDER
ARBEIT DER ZWEITEN HÄLFTE DES 16. JAHRHUNDERTS
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[202] Henkelkanne auf Fuß, das Gefäß aus Bergkristall ist fast eiförmig ausgehöhlt und außen in Relief, vorn unten mit einem Akanthusblatt und hinten mit einem hockenden Teufel, geschnitten, der den engeren Lippenrand mit den Armen umfaßt, ferner mit vertieften Ranken und grotesken Tieren. Das Gefäß steht auf einem flachen runden Sockel mit kurzem, von einem goldenen Reifen umfaßten Schaft aus Bergkristall. Ebenso ist auch die Sockelscheibe eingefaßt. Diese Reifen sind abwechselnd mit Rubinen und Smaragden in Kastenfassungen besetzt und dazwischen mit zarten, schwarz emaillierten Ranken graviert. Der Kopf und die Flügel des Teufels, sowie der Henkel sind ebenso aus mattiertem Gold hergestellt und zum Teil emailliert. Der Henkel wird von einer männlichen und einer weiblichen, mit den Köpfen und den Schultern zusammengewachsenen Halbfigur und von zwei Masken, die den Steg des Henkels unter dem Frauenkörper begrenzen, gebildet. Diese mattgoldenen Leiber sind von blau emailliertem Riemenwerk überzogen und mit Gürteln aus Rubinen und Smaragden geschmückt, ebenso mit einzelnen solchen Tafelsteinen in Kastenfassungen. Der Steg des Henkels ist dann in drei Reihen mit Rubinen und Smaragdtafelsteinen in Kastenfassungen besetzt zwischen schmalen mit feinen schwarzen Ranken ausgestochenen und emaillierten Streifen. Die Brüder Sarachi in Mailand vor 1580. (H. 24,7 – V. 306.)