Sponsel Grünes Gewölbe Band 1/Tafel 62

Tafel 61 Das Grüne Gewölbe: eine Auswahl von Meisterwerken in vier Bänden. Band 1 (1925) von Jean Louis Sponsel
Tafel 62
Tafel 63
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TAFEL 62
1. GLASIERTER TONKRUG
IN SILBERFASSUNG FÜR KURFÜRST AUGUST
WOHL VON VALENTIN GREFNER
IN DRESDEN
*
2. UNGLASIERTES TONGEFÄSS
IN SILBERFASSUNG DES 16. JAHRHUNDERTS
*
3. GLASIERTES TONGEFÄSS
ALS KANNE IN SILBER GEFASST VON MARTIN BORISCH
MEISTER IN DRESDEN 1613
[Ξ]

[198] Links: Bauchiger Krug aus Ton, mit rötlich gesprenkelter Glasur, in silbervergoldeter Fassung, die Schienen oben mit Cherubimsköpfchen besetzt. Der Krug scheint nach dem Vorbild von braunem gesprenkelten Steinzeug aus Köln entstanden. Ähnliche Krüge mehrfach in England, ebenso in Silber gefaßt. Um den Hals ein gegossener Fries mit schildhaltenden Putten zwischen den Monogrammen des Kurfürsten August und seiner Gemahlin Anna. Der Henkel oben von einem mit aufsteigendem Laubwerk und zwei geflügelten Büsten geschmückten Bügel bedeckt. Darunter eine weibliche Maske mit Hörnern, eine ebensolche doppelköpfige auf dem Scharnier des Deckels. Der gegossene Deckel hat einen Reifen mit Masken und Buckeln zwischen Rollwerk und wird von einem ein Herz hochhaltenden Putto mit Schild gekrönt. – Unter dem Rand eingeschlagen die Buchstaben • F • C • (verkehrt). (H. 27 – IV. 279.)


Mitte: Bauchiger unglasierter Tonkrug ohne Henkel in vergoldeter Silberfassung auf drei Schellen. Der Krug scheint in Kreußen entstanden. Die Fassung der runden Öffnung mit Laubwerk graviert. – Auf dem Rand des Sockels die Beschaumarke von Nürnberg. Erste Hälfte des 16. Jhdts. (H. 24 – V. 581.)


Rechts: Bauchige Kanne mit silbervergoldetem Fuß, Ausguß und Henkel, das Gefäß aus blauglasiertem Ton, von drei Schienen gehalten. Vorn am Hals der Fassung eine Maske. – Auf dem Hals der Fassung hinter dem Henkel die Beschaumarke von Dresden und die Meistermarke MB, R 1131, Martin Borisch, 1583–1649, Meister 1613. (H. 27 – IV. 207.)