Spiegelglasfabrik von J. Z. Fischer sel. Söhne in Zwickau
Die Fabrikation der Spiegelgläser war in Sachsen bisher noch nicht vertreten und war es in dieser Hinsicht stets dem Auslande, namentlich den renommirten Fabriken Böhmens und Baierns tributär, wodurch dem Lande nicht unbedeutende Summen entzogen wurden; denn der Spiegel ist ein Gegenstand, welcher sich wie in dem größten Palast so in der kleinsten Hütte zum unentbehrlichen Möbel gemacht hat. Es ist daher sehr erfreulich, daß, ohngeachtet der sehr gefährlichen Concurrenz des Auslandes, auch dieser Industriezweig in unserm Vaterlande eingeführt wurde, und verdanken wir dieses der Thätigkeit des Herrn August Fischer, Associé der Firma J. Z. Fischer sel. Söhne in Erlangen, welcher 1855 in Zwickau eine Fabrik zur Erzeugung von Spiegelgläsern in großartigem Maaßstabe gründete.
Dieses jetzt noch im Entstehen begriffene Etablissement befindet sich bei der Stadt Zwickau in der Nähe des Bahnhofs und zwar an der Zweigbahn von Zwickau nach Leipzig und der Zwickau-Schwarzenberger Bahn, sowie der Zwickauer Kohlenbahn, und besteht gegenwärtig aus zwei Hauptgebäuden, wird aber durch neue Gebäude, Maschinen u.s.w. fortwährend vergrößert. Es beschränkt sich die Thätigkeit jetzt noch ausschließlich auf die Erzeugung roher Spiegelgläser.
Besitzer des Etablissements sind unter der Firma J. Z. Fischer sel. Söhne, die Gebrüder Fischer in Erlangen, und ist es eine Commandite des berühmten Handlungshauses J. Z. Fischer sel. Söhne in Erlangen, welches in seinen in Baiern befindlichen vier Fabriken zur Erzeugung und Veredelung von Spiegelgläsern und Zinnfolien circa fünfhundert Arbeiter beschäftigt.