Sonnenuntergang im Walde
Der Orkan hat ausgewittert,
Der den Pol mit Nacht umgab,
Von erfrischten Zweigen zittert
Noch des Regens Thau herab.
Wird der Wolken trüber Flor,
Und der schöne blaue Aether
Dringt aus seiner Hüll’ hervor.
Durch die dichtverwachsnen Aeste,
Sanftbewegt vom Hauch der Weste,
Lacht des Tages Königin.
In die ernsten Eichenschatten
Spielt das Zauberlicht so klar;
Mit der Nacht sich wunderbar.
Aber nach und nach verflimmern
In dem Wald die Strahlen ganz;
Nur der Tannen Häupter schimmern
Jetzt zerreißt der Wipfel Schleier;
Weiter dringt das Abendlicht,
Und der Sonne sterbend Feuer
Mahlt uns Glut aufs Angesicht.
Der uns scheidend angelacht,
Und wir steigen schweigend nieder,
Tiefer in des Waldes Nacht.
Düstrer Schauer deckt die Pfade,
Gleich dem Eintritt am Gestade
In die stille Schattenwelt.