Allgemeines Deutsches Kommersbuch:181

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Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
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     3. Freunde des Fernen, o kehrt bei uns ein! Hier sollt ihr lernen,
recht fröhlich zu sein; kommet, o kommet, gesteht es nur ein: Glücklich ec.

     4. Auf denn! der freie, der mächtige Rhein giebt uns die Weihe
des Lebens im Wein. Herzlichkeit ist hier kein täuschender Schein.
Glücklich ec.

     5. Wer auch so ferne gewandert mag sein, saget es gerne: Es giebt
nur ein’n Rhein! Fremdlinge räumen es gerne uns ein: Glücklich ec.

     6. Ländchen der Wonne, an Freuden so reich, unter der Sonne
ist keines dir gleich! Du bist die Heimat des Frohsinns allein!
Glücklich ec.

     7. Land, du geliebtes, wie bist du so schön! Gleiches nur giebt
es in himmlischen Höhn; schöner doch kann es dort oben nicht sein.
Glücklich ec.

     8. Ländchen der Reben, dem Fürsten so treu, keines kann’s geben,
das treuer ihm sei; dies ist der Stolz, vom Rheine zu sein! Glücklich ec.

     9. Segen und Frieden und reichlich Gedeihn sei dir beschieden, o
Ländchen am Rhein! Segen den Reben; sie geben den Wein! Glücklich ec.

     10. Schaut, in dem Becher glänzt perlender Wein! Auf denn, ihr
Zecher, es lebe der Rhein! Sterbend noch soll unser Wahlspruch es
sein: Vivat das fröhliche Völkchen am Rhein!

J. J. Reiff. 1829.


          398.     Türkisches Schenkenlied.

     Komp. von F. Mendelssohn.

     1. Setze mir nicht, du Grobian, den Krug so derb vor die Nase!
Wer Wein bringt, sehe mich freundlich an, sonst trübt sich der Elfer
im Glase.

     2. Du zierliches Mädchen, du komm herein, was stehst du da auf
der Schwelle? Du sollst mir künftig der Schenke sein, jeder Wein ist
dann schmackhaft und helle.

Goethe.


          399.     Zerfahrener Schüler.     (IV. 125.)

O. Lob. 1896.

     1. Sie hat ihr Herz in Treu=en ge=schenkt mir wert und
gut, und läßt es sich nicht reu=en, daß sie’s dem Schüler
[361] thut. So will auf mei=nen We=gen ich ih=rer
treu=lich pfle=gen und ein Ge=nü=gen han, und
ein Ge=nü=gen han.

     2. Die Mägdlein in den Schenken, die sitzen gern zur Hand, ich
mag ihrer keine kränken und acht es keine Schand. Drum will zu
ihnen rücken und fröhlich wieder blicken, |: auch denken an kühlen Trunk. :|

     3. O Prag, ich muß dich lassen, wo schöne Frauen sind. Ich
frage keiner Straßen und wandre mit dem Wind. Die Fräuelein von
Sachsen, die sind so lieblich gewachsen, sie sind groß Augenweid.

     4. Zu Heidelberg die Bronnen, die rauschen in der Stadt, ich
denke hoher Wonnen, so junges Leben hat. Dort spinnt man feine
Seide, dem Schüler wird’s zu Leide, wann er nicht spinnen vermag.

     5. Jetzt fahr ich in die Lande und kehre bald nach Haus, was ich
gesatzt zum Pfande, das that ich sonst nicht aus. Dort will ich gar
genesen von fahrender Schüler Wesen und froh Genügen han.

Ed. Heyck. 1883.


          400.     Abreise.     (II. 174.)

     Mäßig. K. Kreutzer. 1818.

     1. So hab ich nun die Stadt ver=las=sen, wo ich ge=
le=bet lan=ge Zeit; ich zie=he rüs=tig mei=ner
Straßen, es giebt mir nie=mand, nie=mand das Ge=leit.