Sidonius Keßler, Reichenbach, Vogtl., Färberei und Appreturanstalt

Textdaten
<<< >>>
Autor: Diverse
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Sidonius Keßler, Reichenbach, Vogtl., Färberei und Appreturanstalt
Untertitel:
aus: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Zweiter Teil, in: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild.
Herausgeber: Eckert & Pflug, Kunstverlag
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Eckert & Pflug, Kunstverlag
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer: {{{ÜBERSETZER}}}
Originaltitel: {{{ORIGINALTITEL}}}
Originalsubtitel: {{{ORIGINALSUBTITEL}}}
Originalherkunft: {{{ORIGINALHERKUNFT}}}
Quelle: Commons und SLUB Dresden
Kurzbeschreibung:
{{{SONSTIGES}}}
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[Ξ]

Sidonius Keßler, Reichenbach, Vogtl.
Färberei und Appretur.


[Ξ]
Sidonius Keßler, Reichenbach, Vogtl.
Färberei und Appreturanstalt.

Die Firma Sidonius Keßler in Reichenbach, Vogtl. wurde 1863 von Herrn Anton Sidonius Keßler, der noch heute Inhaber und Leiter derselben ist, ins Leben gerufen. Ursprünglich beschränkte sich das Etablissement lediglich darauf, Garn zu färben. Später erst wurde vom Begründer noch Wollstückfärberei, Appretur (Tischdecken­-Flanelle, Spanische Stripes, Konfektionsstoffe) und Wollfärberei eingerichtet. Seit neuerer Zeit hat derselbe endlich auch die Färberei und Appretur halbwollener Stücke in den Bereich seiner Thätigkeit gezogen.

Die Anlagen der genannten Firma sind mehrfachen Neubauten und Vergrößerungen unterworfen worden, bis sie den respektablen Umfang annahmen, in dem sie sich heute, wie aus unserem Bilde ersichtlich, repräsentieren. So wurde 1874, nachdem infolge des deutsch-französischen Krieges ein sehr lebhaftes Geschäft gemacht worden war, behufs Anlage von Appretureinrichtungen und um Platz für die Dampfkessel zu schaffen, ein größerer Neubau aufgeführt; im Jahre 1884 wurde abermals eine bedeutende Erweiterung der Baulichkeiten vorgenommen, da eine Vergrößerung der Färberei und Walkerei, sowie die Legung zweier weiterer Dampfkessel sich erforderlich machten. Im Jahre 1893 endlich erfolgte der Ankauf einer zweiten Fabrik, die durch Umbau entsprechend vergrößert und zu Appreturzwecken eingerichtet wurde. Leider ist zu dem Kapitel Neubauten auch zu berichten, daß zweimal elementare Ereignisse störend in die Entwicklung des Etablissements eingriffen und umfassende Reparaturen notwendig machten: 1883 wurden Dächer und Fenster durch Hagelschlag schwer mitgenommen und 1889 setzte eine Hochflut die ganzen unteren Räume samt Kesseln und Dampfmaschinen unter Wasser. Die letztere Katastrophe hatte [Ξ] derartige Verwüstungen angerichtet, daß sogar Se. Majestät der König Albert bei seiner damaligen Anwesenheit in Reichenbach den Schaden in Augenschein nahm.

Die Firma Sidonius Keßler betreibt in der Neuzeit, wie schon angedeutet, sowohl das Färben von Garn und Wolle, wie von wollenen und halbwollenen Stückwaren. Sie beschäftigt circa 250 Arbeiter und Arbeiterinnen und ihr maschineller Apparat besteht aus sieben Dampfkesseln mit 750 □m Heizfläche, welche drei Dampfmaschinen – zwei zu 60 und eine zu 40 Pferdekräften – speisen. Das Absatzgebiet ist ein rein lokales und erstreckt sich fast ausschließlich auf Reichenbach und Umgegend.