Selbstverfertigte Nachtischschüssel
[100 a] Selbstverfertigte Nachtischschüssel. Die früher beliebten großen prunkenden Obst- und Süßigkeitsaufsätze der festlichen Tafel hat der jetzt herrschende Geschmack verbannt, da sie meist zu viel Raum einnehmen und oft einseitig wirken. Statt dessen ziert man die Tafel in zwangloser Anordnung bald hier, bald dort mit allerlei phantastischen Blumenbehältern und allerhand anmutigen Obst- und Konfektkörbchen. Meist sind alle diese hübschen Dinge flach, und nur für die Enden der Tafel stellt man jetzt oft zwei höhere Behälter, den einen für Obst, den anderen für Konfekt, auf.
In einer Hansastadt bei lieben Freunden fand ich kürzlich eine ganz besondere Art von Obstbehälter, den die geschickte Hausfrau selbst gestaltet hatte – es war ein Palmbaum,
unter dessen Krone herrliche Früchte und leckere Süßigkeiten prangten. Ein ungefähr 50 cm hoher Holzstab bildete den Stamm, der mit Streifen bräunlichen Krepppapiers dicht umwickelt war. Die Blätter waren aus dunkel- und lichtgrünem Krepppapier in lanzettlicher Form hergestellt und verschieden groß, das kleinste oben war 6, die größten 21 cm lang. Man biegt die Kreppblätter über dünnem Draht der Länge nach zusammen, klebt sie mit Gummi fest und befestigt sie mit dünnem Blumendraht am Stamme, so daß die größeren unten, die kleinsten oben sitzen. Kleine Chokoladekugeln wickelt man in Stanniol und befestigt sie unter den Blättern büschelförmig am Stamme. Der Stamm selbst wird in einen festen runden Holzfuß eingeleimt und dieser in die Mitte einer mit einer Spitzenmanschette verzierten Tablette gestellt, welche man mit Datteln, Bananen, grünen Mandeln, Traubenrosinen, Orangen und kandierter Ananas zierlich füllt, um der Schüssel auch dem Inhalt nach einen tropischen Charakter zu geben. He.