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nach Berlin, als deren wirkliches Mitglied er 1782 aufgenommen wurde. Bode dankt die Sternkunde das neue Sternbild: Friedrichs Ehre, das von allen Astronomen willig angenommen und in die Himmelskarten eingezeichnet wurde. Sein neues Amt verwaltete Bode mit dem Eifer eines Mannes, der ganz von seinem Streben erfüllt ist; seine: »Erläuterung der Sternkunde«, die stete Verbesserung der neuen Auflagen von der »Anleitung zur Kenntniß des gestirnten Himmels«, wie die 1774 begonnenen »astronomischen Ephemeriden«, die er auf 54 Bände brächte, sein großer Himmelsatlas in 20 Tafeln mit 17,240 Sternen, darin er den Schatz bekannter Sterne um 12,000 vermehrt hatte, und sein »Entwurf der astronomischen Wissenschaften« geben davon das rühmlichste Zeugniß. Außerdem war er für die 1775 zu Berlin begründete Gesellschaft naturforschender Freunde thätig. Bode entdeckte und berechnete viele Kometen, und war der erste deutsche Astronom, der den von Herschel in England am 13. März 1781 neu entdeckten Planeten Uranus am Himmel erblickte. Er erfreute sich von vielen Seiten her der ehrenvollsten Auszeichnungen, und seine goldne Amtsjubelfeier und das Fest seiner 50jährigen schriftstellerischen Laufbahn war mit Ehrengaben reich geschmückt. Nach derselben wurde Bode auf sein Ansuchen von den amtlichen Geschäften entbunden; gleichwohl ließ er vom Arbeiten nicht ab, so lange er lebte. Eine Lungenentzündung warf ihn im 79. Lebensjahr auf das Krankenlager, auf welchem ihn noch eine am 29. November bevorstehende Sonnenfinsterniß bis zu seinem letzten Tage beschäftigte. Seine letzten Worte waren: »Sterben, Zuversicht, Leben!«. – Bode’s Marmorbüste von Schadow’s Meisterhand ziert die Sternwarte Berlins.