gewisser Personen eingetragen. Es ist aber dies eine Buch des Lebens wichtiger als die vielen Bücher, in denen die Taten der Menschen aufgeschrieben sind. Es wird zwar nach den vielen Büchern gerichtet werden, aber das ewige Schicksal des Menschen entscheidet sich nicht nach seinen Werken, sondern ob er eingetragen ist im Buch des Lebens. Da hat es also ohne Zweifel mit diesem Buch des Lebens eine große Bewandtnis und es wird wohl der Mühe wert sein, darüber nachzudenken.
Ihr möchtet fragen, wie kommst du dazu, von diesem Text zu reden? Ich antworte: Es liegt mir nahe, weil an dem darüber, was es mit diesem Buch des Lebens für eine Bewandtnis habe, in der lutherischen Kirche Amerikas ein großer Streit ausgebrochen ist. Und da hoffe ich nicht, daß einer sagen wird: Was kümmert uns das, was in Amerika vorgeht? Das würde euch übel anstehen. Denn in eurer Mitte ist eine Anstalt, welche nach Amerika ihre Boten sendet. Und es würde euch übel anstehen, wenn euer geistlicher Horizont nicht weiter reichte als bis dahin, da die Kirchturmspitze eures Dorfes zu sehen ist. Und wenn es auch so stünde, so ist die Sache doch so wichtig, daß jeder eine Auskunft darüber bekommt, was es mit dem Buch des Lebens für eine Bewandtnis habe.
Und ich will jetzt eine Frage beantworten, welche sich auf das Buch des Lebens bezieht. Was ist das Buch des Lebens? Es ist das Verzeichnis der Namen aller jener, welche Gott von Ewigkeit her nach seiner Gnade und Barmherzigkeit zum ewigen Leben verordnet hat. Wer in diesem Buch des Lebens am jüngsten Tage eingeschrieben erfunden wird, wird selig. Denn so lesen wir in der Offenbarung 21, 27: „Es wird nicht hineingehen“ in das himmlische Jerusalem „irgend ein Gemeines oder das da Greuel tut und Lügen, sondern die geschrieben sind im Lebensbuch des Lammes.“ Wer am jüngsten Tag nicht erfunden wird im Lebensbuch, der wird geworfen in den feurigen Pfuhl, wie es im Texte heißt. Der feurige Pfuhl aber ist der andere Tod, der hinter dem Tod dieses Lebens den Menschen erwartet, der ewige Tod, die ewige Verdammnis.
Also kommt es ganz und gar darauf an, ob ein Mensch am Jüngstentag eingetragen erfunden wird im Buch des Lebens. Wer in diesem Buch eingetragen ist, wird selig, seine Seligkeit ist gewiß.
Johannes Deinzer: Zwei Predigten vom sel. Missionsinspektor Johannes Deinzer. ohne Verlag, Bryan (Ohio) 1908, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zwei_Predigten_vom_sel._Missionsinspektor_Johannes_Deinzer.pdf/19&oldid=- (Version vom 30.6.2016)