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II,2] Urkunden, Nr. 17. 77


Wir Karl von Gotes gnaden Romischer keiser zu allen czeiten merer dez reichs und kunig zu Beheim bekennen und tun kunt offenlich mit disem brive allen den, die in sehent oder horen lesen. Allein czwischen den hochgebornen Ruprechten dem Eltern pfallenczgraven bei Rein des heiligen reichs obristen truchtsezzen und herczogen in Beyern, unserm liben swager und fursten, an einem teil und Ruprechten dem Jungern, ouch pfallenczgraven bei Rein und herczogen in Beyern, seines bruder sun, an dem andern ettliche czweyunge, krige und ufleuffe gewesen sein umb die stimme und kure an der wale eins Romischen kungs eines kumftigen keisers: doch hat der egen(ant) Ruprecht der Junger mit gutem willen und mit wolbedachtem mute fur uns und allen kurfursten des heiligen reichs, geistlichen und werltlichen, sich dez erkennet, daz er dem egen(anten) seinem vetter der egen(ant) stimme und kure an der wale eines Romischen kungs eines kumftigen keisers wol gan und gunnen wil, die weil der egen(ant) sein vetter lebet; und ist seine meynunge, daz der egen(ant) seine vetter Ruprecht der Elter und nyemant anders von wegen der Pfallencz ein kurfurste gehalden werden sulle; in sulcher bescheidenheit, wer daz sache, daz der obgen(ant) herczog Ruprecht der Elter an lehens erben sturbe, daz denne furstentum, lande, leute, manschefte und alle zugehorunge in der Pfallencz und in Beyern mitsampt der stimme und kure an der wale eines Romischen kungs eines kumftigen keisers und allen andern sachen, die einen kurfursten dez reichs von seiner wirdikeit beruren, und ouch andern wirden, eren und ouch nutczen, wie man die benennet, uf den egen(anten) herczogen Ruprechten den Jungern und seine eeliche erben lediclich und ungehindert vallen sullen. Und dazselbe sol ouch hinwider geschehen dem vorgen(anten) herczogen Ruprechten dem Eltern und seinen erben, ob der egen(ant) herczog Ruprecht der Junger on lehens erben sturbe. Wer ouch, daz der egen(ant) herczog Ruprecht der Elter sturbe und lehens erben liezze, so sal der egen(ant) herczogen Ruprecht der Junger oder seine lehens erben umb die egen(ant) stimme und kure an iren rechten steen, glicherwis als uff disen hutigen tag, und sal in sulche gewere, als herczog Ruprecht der Elter,

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Karl Zeumer: Die Goldene Bulle Kaiser Karls IV. (Teil 2). Weimar: Hermann Böhlaus Nachfolger, 1908, Seite 77. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeumer_Die_Goldene_Bulle.pdf/363&oldid=- (Version vom 1.8.2018)