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II,2] Urkunden, Nr. 5. 6. 61


nur diesem selber zustehe; er verweist demgemäß den Kläger vor das pfälzische Hofgericht und erklärt die Klage vor dem königlichen Hofgericht nur im Falle der Rechtsverweigerung für zulässig. – Speier 1353, Dezember 3.

Wir Karl von gotes gnaden Romischer küng ze allen ziten merer dez riches und küng zuo Beheim bekennen und tuon chuont offenlichen mit disem briefe, daz wir ze gericht gesessen sin ze Spire an dem nechsten eritag nach sant Andres tag, und daz für uns chomen in gericht mit fürsprechen der edel Johan grave zuo Spanheim uf ein syot und uof den tag, den wir im von gericht geben hetten, und alz wir in uoz der ächt uf recht gelazzen herten, darin er mit clag chomen waz von Gerhartes wegen dez Vogts von Hunoltstein, der auch da vor uns in gericht mit fürsprechen stuond. Und da wir alzo ze gericht sazzen, da clagt der egenant Vogt von Hunoltstein zu dem egenanten von Spaonheim: er het in ze schaden und ze koste bracht uof viertzig tuosend guldin minner oder mer. Und wizt auch anleitbriefe von gericht, daz im ahte und anleit erteylt und gehen waz uof dez obgenanten von Spaunheim guot umb die obgenant summe geltes. Do waz vor uns auch in gericht der hochgeborn Ruprecht der Elter, pfallentzgrave by Rine, obroster druchsesse dez Romischen riches und hertzog in Beiern, und bat uns, daz wir im einen fürsprechen geben; er hörte solich sache, die sin herschaft und freyheit antreffen, do mit die Pfallentz gefreyt wer, und welt die verantwrten, wanne ein ieglich kuorfürst die fryheit het, daz nieman cheinen sinen man laden solt für chein gericht noch beclagen, danne vor dem kuorfursten, dez man er wer; und da solt dem clager unvertzogenlichen recht beschehen nach sines hofes recht und gewonheit. Da fragten wir die kuorfürsten umb, die by uns sassen, den erwirdigen fürsten hern Gerlachen ertzbischof ze Mentze und den erwirdigen fürsten hern Wilhelm ertzhischoff ze Cölne. Die sprachen: sind dem mal und wir auch ein kuorfürst weren, wir solten einem andern fürsten daz gericht und den stab an unserer stat enpfelhen und solten uns mit in umb die egenant sache gesprechen, waz unser und allerer kuorfürsten recht, freyheit und gewonheit wer. Da

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Karl Zeumer: Die Goldene Bulle Kaiser Karls IV. (Teil 2). Weimar: Hermann Böhlaus Nachfolger, 1908, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeumer_Die_Goldene_Bulle.pdf/347&oldid=- (Version vom 1.8.2018)