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Sinn- und Denkbilder, (Embleme) auf Allegorien, auf Personificationen hinaus, die in die eigentliche Fabel nicht gehören.

Andreä lebte, (was Kunst und Dichtkunst anbetrift,) in Zeiten, da man die Embleme sehr liebte. In Italien und Spanien war die Periode der großen Dichter vorüber; dagegen war theils aus ihren Werken, theils aus den Gemählden mancher großen Künstler eine Liebhaberei an Symbolen, bedeutenden Attributen, Allegorien u. f. auch in das Gebiet der Buchstaben und Gedanken gekommen, die, um die Wahrheit zu gestehen, den menschlichen Geist zwar erweiterte, aber die Kunst verengte. Eine große Menge symbolisch-emblematischer Bücher und Verzeichniße erschien zu Ende des sechzehnden und im Anfange des siebenzehnden Jahrhunderts. – Warum? Die Geschichte dieser Zeit und dieses Geschmacks liegt noch sehr im Dunkeln. – Den Gedanken im Großen auszubilden, ihn in allen seinen Gliedern

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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/96&oldid=- (Version vom 1.8.2018)