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Verwandte kamen nach ihnen, die Ein gemeinschaftliches Blut mit dem Verwundeten hätten fühlen sollen. Sie fürchteten, angeflehet zu werden, und eilten vorüber.

Endlich kam Einer von denen, die, der Welt verhaßt, den Lohn heiliger Thoren verdienen, und sahe den Armen. Er war von einer fremden Secte; demohngeachtet aber erbarmete sich der Wanderer des Jünglings, lief zu ihm und verband ihm seine Wunden, goß scharfen Wein, linderndes Oel hinein, hob ihn auf sein Lastthier der Duldung und brachte ihn in die Herberge eines ruhigen Nachdenkens. Er zog zwei Groschen hervor und gab sie dem Wirth, daß er ihn pflegete und ihm zum Licht, zur Gesundheit verhölfe. Werunter den dreien, ihr Menschen, war der Nächste dem Jünglinge, der unter die Mörder gefallen war? So gehet hin, und thut deßgleichen.

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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 50. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/66&oldid=- (Version vom 1.8.2018)