unter. Es war damals ein Zeitpunkt, daß Deutschland andre Gestalt gewinnen konnte: mehrere Gute strebten; es sollte nicht seyn: die Vorsehung hatte es anders beschlossen: sie giengen im Schiffbruch unter: sie erloschen wie Sterne in dunkler Nacht. Aber bey wem, als Undankbaren, sollte ihr Andenken erlöschen? Liegt in ihrem Untergange, sammt Dem, Was sie und Wie sie es wollten, nicht eben die größte Lehre?
Huttens Schatte, sei mir gegrüßt! Du Asche des Dichters,
Dem eine Insel im See endlich die Ruhe gewährt,
Sei mir gegrüßet, o Freund. Das hast du dir mühend errungen,
Ruh’ im Grabe. Wohlan! gieb sie dem Todten, o Grab.
Nimm die Veilchen, die hier ich dir steue, nimm auch die Thränen,
Tapfrer Ritter! Der Tod, Er nur gewährte dir Glück.
Glücklich im Tode, bist du; du siehst die größeren Uebel
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 371. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/387&oldid=- (Version vom 1.8.2018)