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Aufweckungen, Briefe, „Beklagung der Freystädte teutscher Nation, lebendige „Abkonterfactur des Pabstthums“ u. s. w.“ jedes Stück immer stärker, lebendiger, mächtiger, wahrer als das was vorangieng. Jezt schlug er sich zu Luther, munterte ihn auf, bot sich und seinen Sickingen zu allem an. Schon dieses Sickingen wegen wird dieser Theil von Huttens Leben und Schriften außerordentlich merkwürdig. Allemal wenn er an ihn denkt, wenn er ihn nur in Einem Wort, Einer That anführet, sieht man den ganzen Biedermann vor sich. Ihm und dem großen Haufen des deutschen Volks zu gut schrieb Hutten izt deutsch, übersetzte seine besten lateinischen Gespräche für seinen Freund Sickingen, der sich auch Luthers Schriften beym Abendessen und müßigen Stunden vorlesen ließ, und denn gewöhnlich wahre Ritter-Worte drauf setzte. Höre man eine Zueignung Huttens an ihn, in der beyde geschildert werden, wie sie waren:

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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 352. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/368&oldid=- (Version vom 1.8.2018)