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Den er denn auch froh erwartete; nur daß er sich an Albert, am Kaiser, an den Fürsten und Ständen des Reichs desto mehr irrte, und für seine gute, wahre, gerechte, gerecht anerkannte Sache von ihnen viel zu viel hoffte.

Hutten bahnte also Luthern unwissend den Weg, und half ihm nachher, da er ihn kannte, treulich. Nur lief es freilich nicht nach Huttens Sinne. f)[1] Der Kaiser starb: Hutten folgte dem


  1. f) Luthers Aussprüche von Hutten zeigen von dem grossen Verstande des biedern Mannes, und wie besser Er, als Hutten, die Welt kannte. Huttenus et multi alii fortiter scribunt pro me, et parantur in dies cantica. quae Babilonem istam parum delectabunt. – Hutten literas ad me dedit, ingenti spiritu aestuantes in R. Pontificem, scribens se iam et literis et armis in tyrannidem sacerdotalem ruere – – Quid Huttenus petat, vides; nollem vi et caede pro evangelio certari. Melanchthon, nach seiner Gemüthsart fürchtete Hutten. Vt virum magni facere et admirari propter doctrinae eruditionem et praestantiam ingenii, sic ab illius natura vehemente et excelso animo et voluntate ad novas res propensae [365] non nihil timere P. Melanchthonem licuit animadvertere, sagt Camerarius im Leben Melanchthons. Dies alles war in seiner Ordnung.
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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 348. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/364&oldid=- (Version vom 1.8.2018)