angemessen, eine simple, große Anordnung machte. Ein Tonkünstler, der mit warmen hohem Gefühl für das Göttliche seiner Kunst diesen Tempel erfüllte, diesen Tempel belebte; ein Beschützer endlich, der diesem Allen zur lebendigen Anwendung einen Platz, eine Schule der Kunst gönnte; setzet diese Drei zusammen, und es könnte in der protestantischen Welt geschehen, was in ihr vielleicht noch nicht gethan ist. Ob es zu unsern Zeiten geschehen wird, ist eine andre Frage. Es werden indeß noch manche andre Zeiten kommen, und was nicht heute geschieht, geschiehet morgen. Cäcilia wird wiederkehren vom Himmel, und sich hie und da eines reinen, eines ganz reinen Tempels freuen. So lange wollen wir jeden Funken des heiligen Feuers in der Asche bewahren.
Ich füge ein Lob der Tonkunst bei, das im Musikalischen Kunstmagazin erschienen, übrigens aber zur Composition auf einen Cäcilientag
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 319. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/335&oldid=- (Version vom 1.8.2018)