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Indem hat sich die Wolk’ getrennt,
Daß man nunmehr die Musik kennt;
Das waren zwölf Jungfrauen rein,
Je zwo und zwo geschlossen fein:
Ihr Gesicht, Habit und ganze Art,
Zeigt wohl, daß es nichts Menschlichs ward:
Ihr’ Himmlisch Lieb’ und Einigkeit,
Ihr’ göttlich Freud’ und Freundlichkeit,
Die gaben mir den schönen Bericht,
Wies sey, wo Gottes Will geschicht.
Hierauf die Seel nach meinem Sinn
Erhub mit Freud nochmal die Stimm,
Und sprach: „O Herr, ich bin zu g’ring
Deiner Lieb’ und dieser grossen Ding
Doch thu, Herr, wie du hast gesagt,
Hier bin ich, dein’ unwürdig’ Magd.“
Hiemit der ganz’ Jungfräulich Chor
Rings um sie her schwebet empor –
Hier, wo ich nun eben zu schreiben anfangen sollte, hier, wo der Mittelpunkt des Gedichts ist,
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 262. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/278&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 262. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/278&oldid=- (Version vom 1.8.2018)