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Auch Schrecken, Furcht und Traurigkeit;
Ein jedes scheint, als trüg’ es Leid.
Manch Vöglein seufzt, manch Täublein kirrt.
Und wurd’ ein kläglich Leben geführt.
Es schien, als wollt die Erd und Himmel,
Einen Zank anheben und Getümmel,
Und jedes Ursach’ hab zu klagen, –
Ich kann es doch nicht alles sagen:
Denn mir in solchem Wunderding’
All Muth und Witz war gar gering’;
Zuletzt hört’ ich ein’ weiblich Stimm:
„Mit Fried und Freud’ fahr’ ich dahin:
O treuer Gott, nach deinem Wort,
Führ mich hin in der Freuden Ort.“
Die Wort hatt’ sie kaum ausgeredt,
Alsbald beweget sich die Stät’,
Und ließ sich merken ein dunkler Schein,
Gleich wenn die Sonn’ schier auf will seyn,
Und faßt die ganze Natur ein Muth,
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 259. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/275&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 259. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/275&oldid=- (Version vom 1.8.2018)