nur die Haus- und Herzensgeschäfte übrig. Das meiste also, auch in dieser geistlichen Kurzweil, ist für Weib, Kinder, Volk, Freunde; und der Verfaßer sagt am Ende:
Ohn Kunst, ohn Müh und Fleiß ich dicht’:
Drum nicht nach deinem Kopf mich richt.
Bis du schwitz’st, spitz’st und schnitz’st im Sinn,
Hab’ ichs gesetzt und fahr dahin.
Gefällt dirs nicht, wie ich ihm thu,
Machs besser, nimm ein Jahr dazu.
Sie sehen hiemit ohngefähr die Manier seiner Verse. Wir nennen sie jezt Knittelreime, und haben sie zu possirlichen Ideen herabgestossen; damals waren sie das angenommene Lehr- und Erzählungsmetrum; so wie denn auch der schlichte, unermüdliche, gerade Gang dieser Verse, ihre Leichtigkeit und Freiheit sowohl zur Erzählung, als zum gedrängtesten Lehr- und Ermahnungsvortrage recht geschaffen scheinet. Nicht nur der berüchtigte Hans Sachs; auch Burkard Waldis,
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 252. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/268&oldid=- (Version vom 1.8.2018)