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so daß er in seinem streitenden, verketzernden Jahrhundert, wie eine Rose unter Dornen, noch jezt, neu und frisch dasteht, und in zartem Wohlgeruch blühet. Ich kenne einen Freund, der seine Schriften, so zerstreuet und selten sie zum Theil sind, mit grosser Liebhaberei gesammlet, zum Theil übersezt hat und diesem guten Andreä ein kleines Denkmal zu stiften Willens ist, wie es unsere Zeit fordert. Ihm also nicht vorzugreifen, spreche ich von den Lateinischen Schriftchen dieses Mannes kein Wort mehr und bleibe bei seinen Deutschen Versen, die er unter dem Namen: geistliche Kurzweil Strasb. 1619 in 12. herausgegeben hat, und die nur 8 Bogen betragen.

Erwarten Sie in ihm keinen klassischen Dichter unserer Zeit; die seine und auch der damalige Zustand der Deutschen Sprache litt es nicht. Damals schrieb alles Latein; und auch Er schrieb, was er gefeilt schreiben wollte, in dieser Sprache; fürs Deutsche blieben, wann ich so sagen darf,

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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 251. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/267&oldid=- (Version vom 1.8.2018)