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Fuchs mit der anschaulichen Wahrheit schreiben, die in diesem Gedicht durchhin herrschet und lebet. Ein verdienter Jurist hat eine gelehrte und angenehme Abhandlung vom Nutzen dieses Gedichts in Erklärung der Deutschen Reichsalterthümer, insonderheit des ehemaligen Gerichtswesens geschrieben, 20) [1] die gelesen zu werden verdient; eine politische Abhandlung über Reineke aus dem Geist seiner und aller Zeiten macht Jeder sich leicht selbst in Gedanken.

Damit aber bin ich nicht auf der Seite derer, die dem ganzen Gedicht ein einzelnes historisches Factum, von dem es nur Einkleidung sei, unterlegen wollen. Eccard brachte eine solche Hypothese auf, 21) [2] und neulich hat man sie sogar dahin erneuren wollen, als ob der ganze Reineke nichts als ein Fränkischer Edelmann, ein Herr von Fuchs oder Voß gewesen. 22) [3] Wahrlich,


  1. Dreyers Nebenstunden, Butzow 1762
  2. Vorrede zu Leibnitz collectan. etymolog.
  3. Mich dünkt, im Journal von und für Deutschland habe ich die Hypothese gelesen.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 226. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/242&oldid=- (Version vom 1.8.2018)