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Von dem Schlafe der Herr da aufstund,
wohl wußt’ er, was er sollte thun.
Er gab den Köllnern wieder seine Huld;
wie groß auch, daß er sie haßte, war ihre Schuld.
Von diesem Flecken ist er nun gereinigt und er nahet sich Gottes Lohne. Noch wird er kasteiet wie Hiob von Haupt zu Füßen und hart betäubt;
so schied die theure Seele
von diesem siechen Leibe,
von menschlichem Jammer
ins ewge Paradies.
Das Fleisch empfing die Erde,
der Geist fuhr auf zur Höhe.
Als er zu Gottes Antlitz kam
zu ewigen Gnaden,
thät noch sein edler Muth
wie der Adler seinen Jungen thut,
wenn er sie lehren will ausfliegen.
Er schwebet über ihnen in voller Zier;
Er schwingt sich auf zur Höhe,
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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 204. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/220&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 204. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/220&oldid=- (Version vom 1.8.2018)