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Das Reich kehrt seine Waffen
in seine eigne Adern;
mit siegehafter Faust
überwand es sich selbst,
daß die getauften Leichnam’
dahin geworfen lagen
zum Aase den bellenden,
den grauen Waldhunden.
Da das nicht gelang St. Anno zu söhnen,
verdroß es ihn länger zu leben.

Jetzt kommen die Offenbahrungen, die ihm geschehen sind; der Lobgesang hebt sich: denn er nähert sich Anno’s Tode. Auf einer Reise im Thüringer Lande thut sich ihm der Himmel schön auf; er sieht die göttliche Wonne, die er nicht verkünden darf einem weltlichen Mann; er sieht, was zukünftig geschehen soll, und wird darüber so bestürzt, daß

von dannen an er begonnte zu siechen.

Eines Nachts dünkt ihn, er trete in einen königlichen Saal; er sieht wundersame Thronstühle,

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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 201. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/217&oldid=- (Version vom 1.8.2018)