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Oft und viel fochten ihn die Landherren an, das Gott ihm denn immer zu Ehren wandte;

Viel ihn verriethen,
die ihn sollten behüten;
Viel ihn verachteten,
die Er zu Ehren gebracht.

Zuletzt konnte es niemand vermeiden; er wurde zu Kölln mit Waffen aus der Stadt vertrieben, wie David, einst vertrieben ward,

All’ nach des heilgen Christus Bild;
das sandt’ ihm Gott vom Himmel.

Unter dem vierten Heinrich geräth das ganze Reich in Verwirrung:

Mord, Raub und Brand
verheerten Kirchen und Land;
von Dännemark bis in Apulien,
von Kerlingen bis in Ungarn.
Denen niemand mochte widerstehn,
wenn sie mit Treue wollten beisammen gehn,
die stifteten jetzt Heerzüge groß
wider Neffen und Hausgenoß.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 200. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/216&oldid=- (Version vom 1.8.2018)