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Die Reformation.


A. Freuen sie sich, mein Freund.

B. Ich habe verlernt mich zu freuen.

A. Dies ist aber eine ächte Freude.

B. Auch sie wird mich nicht freuen.

A. Ihr Wunsch, der Wunsch aller Guten ist vor der Thür.

B. Ich wollt’ daß er schon hinein wäre. Manche Labung entschlüpft uns zwischen dem Becher und dem Munde.

A. Wissen Sie, die Reformation hat einen Tag angesagt, da sie alle unsre Sachen in Richtigkeit bringen will.

B. Ach der matten Hoffnung, und der gewisseren Furcht!

A. Welcher Furcht?

B. Furcht eines Scherzes, den man nach einem herben, bittern Hohngelächter auf unsre Klagen mit uns treibet.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/169&oldid=- (Version vom 1.8.2018)