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Gute Menschen.


A. Narren füllen die Welt.

B. Ein stolzes Wort! Es schmeckt nach einem stolzen Philosophen.

A Kannst du es läugnen?

B. Gemäßigter würde ich mit Plato sagen: „sehr gute und äußerst schlechte Menschen giebts wenig; die meisten sind von der Mittelgattung.“

A. Warum denn stürzt das Volk immer zur Thorheit hin? und stellt die größte Thorheit gemeiniglich mit dem zahlreichsten Beifall vest?

B. Weil es böse Lehrer und Führer hat, die durch ihre geschwätzige List seines einfältigen Leichtglaubens, seiner offenherzigen Bereitwilligkeit mißbrauchen.

A. Da irrest du dich. Könnte man sie führen wohin man wollte, so würden sie gewiß auch häufiger zu Tugenden und zur Frömmigkeit geführt werden, so oft ihnen gute Lehrer werden.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/161&oldid=- (Version vom 1.8.2018)