Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
B. Meine Seele ists, deren Herrschaft mir von Gott dazu anvertrauet ward, daß weder ihre inneren, noch äußeren Sinnen umherschweifen.
A. Nach welchen Regeln regierst du?
B. Stillschweigen, Gebet, Geduld, Gehorsam, Uebung sind meine Staatsregeln.
A. Zu welchem Endzeck?
B. In nichts zu ruhen, was nicht das Höchste, was nicht Gott ist.
A. Und deine Krone?
B. Ist Ruhe der Seele.
A. Weh also denen, die uns durch ihre kleinliche Vorschriften zu nichts als zur Unruhe, zum Laufen und Rennen rufen, und uns dafür die Gipfel der Berge versprechen, indeß sie selbst als niedrige Sklaven dem Staube dienen.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 137. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/153&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 137. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/153&oldid=- (Version vom 1.8.2018)