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es läuft kurz ab. Man erwarte also hier nichts, als eine mit kurzen Worten dialogisirte Wahrheit; gnug wenn diese des kurzen Dialogs werth war.

Aber auch manche dieser Wahrheiten wird einigen Lesern traurig scheinen. Man wird in mehreren Gesprächen eine niedergedrückte wunde Seele bemerken, und statt des frölichen Christian Rosenkreuz, der Andreä in seiner Jugend war, einen Mann finden, der in einer Gesellschaft, wo alles einen Namen haben mußte, sich nur den Mürben nannte. Hierüber giebt leider auch das Leben des Verfassers Aufschluß. Nachdem dieser Gedankenreiche, thätige Geist in so manchem zurückgestoßen war, und so andre Dinge vor sich geschehen sah, als er wünschte; freilich da dünkte ihm die Verbesserung der Welt nicht mehr so leicht, als sie dem Jünglinge Christian Rosenkreuz gedünkt hatte. Er zweifelt, er warnt; aber dennoch hofft er und ermuntert. Wie viel Gutes hoffte er vom Volk, wenn es gut gelehrt und geführt

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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 92. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/108&oldid=- (Version vom 1.8.2018)