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sondern auch ihrer ans Epigramm grenzenden innern Art wegen erhalten haben: denn wie leicht und bald kann eine Geschichte oder Fabel, die die Ründe und Kürze des Epigramms hat, auch der Gestalt nach ein solches werden! Man darf die Geschichte nur etwa als Inschrift auf den Ort ihrer Begebenheit beziehen und in ihr eine allgemeine Lehre anschaulich machen: so ist die Fabel Epigramm und das Epigramm eine Fabel.

     Die moralischen Sinnsprüche endlich, deren auch in der Anthologie eine reiche Sammlung ist – aber gnug! Der Unterschied dieser kleinen Gattungen und die Theorie des Epigramms selbst erfodert Manches, das dem Leser angenehmer seyn wird, wenn ers mit der fortgesetzten Blumenlese selbst im folgenden Theil beysammen findet.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Erste Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1785, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_Band_I_155.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)