Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Dritte Sammlung | |
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deßwegen eben wurden die Denkmale in diesen Berggegenden errichtet. Denn wollten wir blos nach unsern Kräften schließen, was im Alterthum gebauet oder nicht gebauet werden konnte: so stünden keine Pyramiden und Obelisken, keine Griechischen und Römischen Alterthümer.
Auch was sonst die Fabelgeschichte von Dshemschid sagt, widerspricht diesem Baue nicht. Themuras Residenz war zu Balkh; Dshemschid verlegte die Seinige nach Sistan und soll außer dem Istekhar noch War gebauet haben, welches D’Anquetil für Hamadan hält und dessen Einrichtung der Zend-Avesta sehr rühmet. c)[1] War das Land damals in einem Zustande, wie er hier beschrieben wird: so konnte ein Bau wie dieser unternommen werden; denn das Reich genoß eines glücklichen langen Friedens. Auch in diesem War soll Dshemschid ein Burgschloß mit Mauern errichtet
- ↑ c) Zend-Avesta T. I. P. II, p. 271. seq.
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Dritte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1787, Seite 345. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_Band_III_345.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)