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Der Streit der heiligen Berge.


Als Gott sein Gesetz zu geben auf Sinai stieg, traten vor ihn die Geister der Berge im Lande der Verheissung. „Warum verschmähest du Uns, deine Erkohrnen; und wählest den fremden Berg, einen dürren Fels der heidnischen Wüstenei zu deines Fußtritts Schemel?“

„Wer seyd ihr, sprach Jehovah, daß ihr es wagt, der Schemel meiner Herrlichkeit zu werden? Schauet umher. Mein Tritt war dort auf jenen ersunknen Bergen, auf den zerfallenen Hügeln der alten Zeit; wo ist jetzt die Krone ihres Gipfels?“

„Aber auf Euch, fuhr der Gnädige fort, will ich meine Herrlichkeit milder offenbaren: Du lachender Tabor, sollt das verklärte Antlitz meines Sohnes schaun und zu ihm meine sanftere Stimme hören. Berg Gottes, du fruchtbarer

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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Dritte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1787, Seite 253. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_Band_III_253.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)