der ungewöhnlichen todesart des verblichenen. (enn fôlk allt var ôttafullt, þvtet öllum var ôþocki â andlâti hans) Arnkell nähert sich seinem vater vom rücken her und bittet alle übrigen ebenso zu thun, bevor ihm die leichenhilfe (nâbjargir) gewährt sei [1], er faßt die schulter des entseelten und muß seine ganze kraft zusammennehmen ehe er ihn vom hochsitz bewegt. dann deckt er ihm ein tuch übers angesicht und verfährt bei der bestattung nach hergebrachter weise. die mauer hinter Thorôlfs rücken wird durchbrochen, der leichnam durch die lücke hinausgetragen und unter einen hügel zu Thôrsardal begraben. schon am abend desselben tages zeigte sich der todte Thorôlfr und belästigt die hausgenossen. die ochsen, welche ihn zu grabe gefahren, wurden vom alp geritten (tröllrida) [2] und alles vieh, das dem grabhügel nahe kam, wurde wild und wütete bis es todt umfiel (ærþiz þat ok œpti til hans). ein schafhirt in Hvarum kam oft athemlos nach hause gerannt, weil Thorôlfr ihn verfolgte. im herbst kehrte eines tages weder der hirt noch die heerde zurück, am andern morgen fand man den hirten nahe dem grabe entseelt liegen. sein ganzer körper war blau und alle knochen zerbrochen. man begrub ihn zu Thorôlfr. ein theil der heerde ward todt gefunden, ein anderer hatte sich in den bergen verlaufen. selbst vögel, die auf dem grabhügel gerastet, fielen todt aus der luft herab. so groß war der spuk (sva gerdiz mikill gângr), daß kein mensch im thale, wo Ôlafr begraben war, verweilen durfte. oft hörten die leute daselbst in der nacht lautes donnergetöse, man vernahm von häufigem alpdrücken (veru menn þess varir, at opt var riþit skâlanom). im beginn des winters zeigte sich Thorôlfr häufig in seinem hause und suchte besonders die hausfrau (hûsfreyja), seine gattin heim. diese wurde davon krank und starb; man begrub sie zu ihrem manne in Thôrsârdal.
Dr. W. Mannhardt (Hrsg.): Zeitschrift für deutsche Mythologie und Sittenkunde, Band IV. Dieterische Buchhandlung, Göttingen 1859, Seite 280. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_f%C3%BCr_deutsche_Mythologie_und_Sittenkunde_-_Band_IV.djvu/284&oldid=- (Version vom 1.8.2018)