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Max Horkheimer (Hrsg.): Zeitschrift für Sozialforschung, 4. Jg 1935, Heft 2

Die gesellschaftlichen Grundlagen der mechanistischen Philosophie und die Manufaktur.
Von
Henryk Grossmann,

Vorbemerkung des Herausgebers. Franz Borkenau hat in der Schriftenreihe des Instituts für Sozialforschung das Buch „Der Übergang vom feudalen zum bürgerlichen Weltbild“[1] veröffentlicht, vorher war bereits ein Artikel „Zur Soziologie des mechanistischen Weltbildes“ von ihm in unserer Zeitschrift (Jahrgang 1933, S. 311 ff.) erschienen. Das Institut verfolgte mit diesen Veröffentlichungen vor allem den Zweck, die Diskussion über die Entstehung der bürgerlichen Gesellschaft und über das grundsätzliche Problem des Zusammenhangs von Wirtschaft und geistiger Kultur anzuregen und zu fördern. Der folgende Aufsatz bedeutet einen weiteren Schritt in dieser Richtung. Unser Mitarbeiter H. Grossmann nimmt kritisch zu dem Borkenauschen Buch Stellung und versucht, die von Borkenau aufgeworfenen Fragen einer selbständigen Lösung näher zu bringen. Max Horkheimer.

Inhalt: I. Die Theorie Borkenaus (S. 161). II. Die Wirklichkeit der historischen Entwicklung (S. 165). III. Die Begründung der Borkenauschen Konzeption (S. 195). IV. Die Quellen der mechanistischen Konzeption von Descartes auf Grund seiner Texte (S. 200). Anhang : Galilei, Hobbes (S. 209). V. Zur Genesis der theoretischen Mechanik (S. 210). VI. Borkenaus Methode und ihre Metamorphosen (S. 216).

I. Die Theorie Borkenaus.

Die nachfolgenden Bemerkungen zum Buche Borkenaus sollen keine Inhaltsangabe sein. Vielmehr sollen nur wenige grundsätzliche Überlegungen wirtschaftshistorischer und soziologischer Natur über einige mit dem Hauptthema des Buches verknüpfte Probleme angestellt, dagegen die sonstige philosophische und geistesgeschichtliche Problematik nur gestreift werden.

B. will den Wandel des Naturbildes im Laufe der historischen Entwicklung zeigen, der „nur durch den Wandel des allgemeinen Weltbildes ganz zu verstehen“ sei (S. 15). Dieser hinwiederum hänge nicht nur von den Erfahrungen ab, die aus dem Produktionsprozess stammen, sondern

auch von den „allgemeinen Kategorien“, die als ordnende Begriffe


  1. Librairie Félix Alcan.
Empfohlene Zitierweise:
Max Horkheimer (Hrsg.): Zeitschrift für Sozialforschung, 4. Jg 1935, Heft 2. Librairie Felix Alcan, Paris 1935, Seite 161. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_f%C3%BCr_Sozialforschung_-_Jahrgang_4_-_Heft_2.pdf/3&oldid=- (Version vom 14.1.2023)