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nichts zu schaffen. So eine, die sich so lange herumtreibt und prügelt, bis sie zur Polizei abgeführt wird, ist nur eine Schande für ordentliche Leute. Geh mir aus dem Wege, sonst schaff ich mir anders Rat!“

Sie aber war wie im Fieber und hörte seine Drohung fast gar nicht. Nur den einzigen Gedanken hatte sie, ihm etwas zu sagen von dem Kinde, welches sonst verhungern müßte, wie die soeben nach dem Friedhof getragene Waise.

„Für mich verlang ich ja nichts!“ rief sie hastig, „nur… für… das… Kind!

Tief errötend schlug sie die Augen nieder. Endlich war es heraus, dieses Wort, dies Verbrechen, dieser Fehltritt, den sie begangen unter Mitschuld, nein, nur durch die Schuld des vor ihr stehenden Mannes…

Dieser aber, nachdem er allmählich das verlorene Gleichgewicht wiedererlangt, blickte sie an mit affenartiger Bosheit und pfiff dabei einen Gassenhauer. Dann rief er lachend: „Ei, ei! Ein Kindchen? Na, das ist ja noch schöner!“

Jetzt erst erhob sie das Haupt.

Wie? So also nahm er die Nachricht auf von dem Kinde? Ohne ihr zu zürnen, pfeift er sogar und lacht? Wer weiß, vielleicht überlegt er sich’s und – heiratet sie doch noch?…

Und voller Freude umschlang sie ihn aufs neue mit dem Rufe: „Ach Johann, wie gut du bist, daß du mich nicht ausschiltst. Ich bin ja auch nicht daran schuld, daß ich so elend bin!“

„Weshalb, zum Henker, sollt ich dich ausschelten?“

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 441. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/441&oldid=- (Version vom 1.8.2018)