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Als Käthe heute durch den Garten ging, hatte sie an solche ungebetene Gäste nicht gedacht. Und als sie das Geräusch hinter sich hörte, war es zu spät zur Flucht.

Also mußte sie ruhig liegen bleiben und hüllte sich nur so dicht wie möglich in ihr Tuch, in der Hoffnung, die Leute würden vorübergehen und sie in Ruhe lassen.

Darin aber hatte sie sich getäuscht.

Die jungen Leute waren alle sonntäglich gekleidet, mit blendenweißer Wäsche, riesigen Halskragen und grellbunten Schlipsen unter dem glattrasierten Kinn.

Lachend und pfeifend und so selbstbewußt, als gehöre ihnen die Welt, gingen sie an ihr vorüber, ohne sie zu sehen und warfen Steine hinab in den Abgrund. Nur der letzte hatte sie bemerkt und eilte mit einem Scherz auf den Lippen auf sie zu.

Dies dralle Mädchen auf dem grünen Rasen, fast verhüllt unter den Falten des Tuches, zog ihn mächtig an.

Lächelnd trat er dicht vor sie hin im vollen Sonnenglanz und bückte sich sogar schon zu ihr herab, um die anscheinend Schlafende in den Arm zu kneifen. Denn Käthe hatte die Augen geschlossen, als fühle sie eine herannahende Gefahr.

Sein Scherz aber erstarb ihm auf den Lippen, als er plötzlich ihr Gesicht erblickte.

Vollständig verwirrt, ließ er die ausgestreckte Hand herabsinken. So stand er eine ganze Weile da, wie angewurzelt, obgleich seine Begleiter hinter

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 437. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/437&oldid=- (Version vom 1.8.2018)