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Käthe zu kümmern, die noch immer an der Wand lehnte und teilnahmslos zu Boden starrte.

Nach einigen Minuten regte sich jedoch auch in ihr die weibliche Neugier. Vorsichtig schlüpfte sie nach der Haustür und blickte hinaus.

Unter jenem verhüllten Fenster stand Madi und pfiff einen Walzer. Augenscheinlich erwartete sie etwas. Denn sie streckte weit die Arme aus und ihre Finger zitterten vor Ungeduld.

Bald darauf wurde das Fenster geöffnet und auch das Laken unten etwas zurückgeschoben.

Madi griff hastig nach einem ziemlich großen, in Packpapier eingewickelten und mit Bindfaden zugeschnürten Gegenstande, der dicht unter dem erleuchteten Kreuze aus dem Fenster herausgereicht wurde.

„Trag’s nur ja nach den neuen Gruben!“ flüsterte ihr dort Frau Schnaglows Stimme zu.

Schnell barg Madi das kleine Paket unter der zerrissenen Schürze und sprang wie ein Böckchen, immer noch ihren Walzer pfeifend, davon, bis sie im Gebüsch hinter dem Häuschen verschwand.

Dann wurde das Fenster geschlossen und das Laken wieder zugeschoben.

Noch lange aber starrte Käthe nach jenem hellen Kreuz.

Was mochte sich dahinter verbergen?

Nur Unglück und Schande oder gar ein Verbrechen?…

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 415. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/415&oldid=- (Version vom 1.8.2018)