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dicht vor sie hin, und ein Lichtschein aus dem Fenster streifte ihre verkommene Gestalt.

Zitternd und demütig stand sie da und wurde immer bleicher vor den prüfenden Blicken der Frau.

Konnte sie doch auch von hier wieder vertrieben oder gar nicht aufgenommen werden in dieses Häuschen, wo es doch ruhiger zuging, als da draußen in jenem Gebüsch.

Frau Schnaglow aber erriet mit Kennerblick, daß dies große, kräftig gebaute Mädchen für sie ein glänzendes Geschäft abwerfen werde.

Unbezahlbar erschien ihre Käthe gerade jetzt, da es an tüchtigen Ammen immer mehr mangelte.

Nach kurzem Überlegen öffnete sie also die Tür und rief fast befehlend: „Treten Sie nur ein, Fräulein!“

Und Käthe überschritt diese Schwelle, die sie so heiß ersehnte, wich aber unwillkürlich zurück, als sie dort der gedämpfte Schmerzensschrei eines Weibes begrüßte.

Dieser Schrei drang aus einem Stübchen, dessen Tür fest verschlossen war und zu dem nach Käthes Berechnung jenes mit dem zerrissenen Laken verhängte Fenster gehörte.

Wer konnte dort so schmerzlich stöhnen hinter jenem bahrtuchähnlichen Vorhange mit dem Zeichen des Kreuzes?

Ängstlich lauschend, erriet Käthe mit weiblichem Instinkte nur zu bald die Bedeutung dieses Klagelautes, während Frau Schnaglow, mit dem Gesicht

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 412. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/412&oldid=- (Version vom 1.8.2018)