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Wer weiß, vielleicht finden sich dann auch mitleidige Leute, die ihr erlauben, das Kind bei sich zu haben, sodaß sie sich nicht ganz von ihm zu trennen braucht!


Gern also erhob sich Käthe und folgte Mary auf die Straße.

Der Weg von der Vorstadt nach der Wohnung jener Frau war nicht weit, und Mary wollte die Freundin dort einführen und empfehlen.

Ihre Herrin war ausgegangen, also hatte sie den Abend frei und konnte ihn dazu verwenden, die Lage ihrer einst so verhaßten Nebenbuhlerin zu verbessern.

Bald hatten sie beide den Stadtwall erreicht. Blütenduft würzte die Luft des Frühlingsabends.

Auf dem Walle war alles öd und still. Nur im Schatten der Gräben huschte ab und zu ein Liebespärchen vorüber.

Rings herrschte eine Dunkelheit wie auf dem Lande, nirgends unterbrochen vom matten Schein einer Gaslaterne.

Hier und da blickte durch das Gebüsch ein Lichtchen aus den dahinter verborgenen kleinen Häusern, die in langer Reihe, höher oder niedriger, je nach dem Vermögensstande ihrer Besitzer, am Wege aufschossen wie Pilze mit flachen Hüten.

Vor einem dieser Häuschen blieb Mary stehen. Da es auf einer kleinen Anhöhe stand, führte eine Holztreppe empor.

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 409. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/409&oldid=- (Version vom 1.8.2018)