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namentlich gegen Witterungswechsel sehr empfindlich war.

Selbst der Taubstumme hockte trübselig im Winkel, wie ein Hund, dem ein Hundewetter die gute Laune raubte.

Mit verdoppelter Wucht schlug der Regen an die Fenster. Die Scheiben trieften förmlich vom Wasser, welches in blinkenden Furchen herablief. Auch aus den nahen Dachrinnen plätscherte das Wasser in schäumender Kaskade hernieder.

Im ganzen Polytechnikum war alles öd und still, als hätten selbst die fleißigen Ameisen dort sich verkrochen vor dem Unwetter.

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen.

Zitternd ließ Käthe die Arme herabsinken, als sie in dem Eintretenden – Frau Julias früheren Liebhaber erkannte. Ganz deutlich erinnerte sie sich noch jenes breitschultrigen Blonden, den sie einigemal bei mattem Laternenscheine gesehen.

Mit einem Lächeln der Befriedigung blickte er sie an. Das war für ihn keine üble Zerstreuung an solchem trüben, regnerischen Tage.

An toten Körpern fehlte es ihm nicht, da er sie Studien halber sezieren mußte. Um so mehr zog ihn solch lebender weiblicher Körper an, in dem das Blut so frisch pulsierte.

Schnell warf er den nassen Mantel ab und trat in die Mitte des Ateliers.

Dort begrüßte er den Künstler und überreichte ihm ein anatomisches Werk, dessen er für einige

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 395. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/395&oldid=- (Version vom 1.8.2018)