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Schnauze“ seiner neuen Bekannten nicht genug wundern konnte.

Dennoch entfernte er sich nicht gleich, da er fühlte, daß dies zerlumpte Frauenzimmer gewiß schon recht viel durchgemacht habe.

Und nach der schüchternen Käthe, die ihm schon lästig wurde, war es ihm nicht unangenehm, jene Gassenluft zu atmen, die Rosa in ihren Reden und in den Falten ihres beschmutzten Rockes trug.

„So, Fräulein“, sagte er, lachend in den Verschlag eintretend, „Sie müssen viel durchgemacht haben, daß Sie vor Angst so ins Mauseloch kriechen!“

Unwillkürlich drehte sie den Kopf nach der Wand, so schämte sie sich des geschwollenen Auges und der blauen Flecken im Gesicht.

Wußte sie doch, dies sei gerade keine Zierde und mache keinen guten Eindruck.

Johann aber zeigte sich über solche Kleinigkeiten erhaben: „Fräulein, drehen Sie das Lärvchen nur nicht so weg. Ich sah schon den Hufschlag unter dem Auge. Das ist ja weiter keine Schande. Ein Weib zu schlagen, ist Mannesrecht. Ich selbst schlage öfters aus Liebe und wenn mir die Galle überläuft, noch besser. Das ist schon so meine Art, nicht erst lange zu fragen, sondern gleich zuschlagen!“

Neugierig sah ihn Rosa an. Immer mehr gefiel ihr dieser stramme, vierschrötige Mann. Nach dem abgelebten Felix erschien er ihr wie die verkörperte männliche Schönheit.

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 314. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/314&oldid=- (Version vom 1.8.2018)