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Jetzt werde ihr öfters so „schwarz vor den Augen“. Bisher sei es aber immer schnell vorübergegangen.

Mit Kennerblick beobachtete Rosa die halb Ohnmächtige. Dieser Zustand erschien ihr doch verdächtig. Sie selbst zwar hatte ihn niemals durchgemacht, aber bei andern schon öfters wahrgenommen.

Gleichwohl sagte sie nichts, sondern lächelte nur zweideutig, als begreife sie selber nicht, weshalb ihr dieser klare Beweis von Käthes Fall solche Befriedigung bereite.

Als Käthe über den Hof ging, traf sie dort Johann, der, an die Mauer gelehnt, gelangweilt in die Ferne blickte. Auf Käthes Zuruf wandte er sich mürrisch um und hörte nur halb auf ihre Worte. Anfangs versuchte sie, ihn zu besänftigen und trotz ihres beständigen Ohnmachtsgefühles mit sanftem Lächeln zu rühren.

Er aber blieb so unwirsch wie zuvor, und erst als sie ihn schüchtern bat, er möge gestatten, daß Rosa eine Zeitlang sich auf dem Boden aufhalte, klärten seine Züge sich sichtlich auf.

Weshalb sollte er dies nicht erlauben? Meinten sie etwa, er sei von Stein und besitze kein Verständnis für menschliches Elend? Wisse er doch recht gut, was sich Frauen gegenüber gebühre. Nicht nur gern erlauben wolle er alles, sondern sogar einen Strohsack besorgen.

Dankerfüllt streichelte Käthe ihm den Arm. Mein Gott! Hatte sie doch befürchtet, er werde sie anschnauzen

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 300. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/300&oldid=- (Version vom 1.8.2018)