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Als sie zerschlagen und zermartert sich zu seinen Füßen wand, riß er sie mit roher Gewalt in seine Arme mit dem Triumphe des sich seines physischen und moralischen Übergewichtes bewußten Mannes.

Mit diesem Augenblicke sank sie in seinen Augen herab auf jenes Niveau, in dem er seine gewohnten Liebschaften sich auswählte. Jetzt war für ihn Käthe ganz dasselbe, was Mary oder jede andere seiner früheren Geliebten gewesen.

Überdies wünschte er, sich mit seinem Siege zu brüsten.

Zu lange schon „ging“ er mit diesem „Mehlsack“, als daß die ganze Dienerschaft im Hause dies nicht bemerkt hätte. Mary ermangelte daher auch nicht, von seiner ungewöhnlichen Liebschaft mit Budowskis „Küchendragoner“ überall zu sprechen.

Seine falsche Stellung zu Käthe erlaubte ihm nicht, einen bestimmten Standpunkt gegenüber all den Spötteleien einzunehmen, die sich in den dunklen Winkeln des Hausflurs und der Treppe im Flüsterton verbreiteten.

Seine unersättliche Leidenschaft dämpfte in ihm die Eitelkeit, welche die unaufhörlichen Sticheleien über Käthes Äußeres und ärmliche Kleidung oft empfindlich verletzten. Unter der geflickten Jacke ahnte er die vollen, kernigen Glieder, die er in seine Arme zu schließen sich sehnte. Als er sie jedoch berührte und ihre kühle, glatte Haut fühlte, schämte er sich beim Gedanken an die geflickte Jacke einer so ärmlichen Liebsten.

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 277. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/277&oldid=- (Version vom 1.8.2018)