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sie jemand auf Schritt und Tritt und raune ihr etwas in das Ohr.

Im Dunklen fürchtete sie sich und wenn die Lampe erlosch, verbarg sie den Kopf unter das Kissen. Entschieden ging etwas Besonderes mit ihr vor. Dieser Zustand quälte sie über die Maßen.

Dazu kam noch, daß Johann seit jener denkwürdigen Nacht sich dermaßen veränderte, daß er kaum wieder zu erkennen war.

Mit der Miene eines Siegers nahm er wieder den früheren höhnischen Ton an. Und dies schüchterte sie vollends ein.

Ihr war, als ob Johann sie geringschätze und ihr dadurch alles zu verstehen gebe, was zwischen ihnen vorgefallen war. Und darin täuschte sie sich keineswegs.

Nach Mannesart mißbrauchte Johann seine Überlegenheit und den über sie errungenen Sieg.

Stets erfreute er sich an ihrem Anblick und jede Annäherung an sie entflammte seine Leidenschaft. Nur zu bald aber erlosch in ihm jene Glut, die er sonst gegenüber jeder ihm Widerstand Leistenden empfand.

Verwöhnt durch seine Erfolge bei anderen, fand er anfangs einen seltenen Reiz in Käthes Weigerung, und dies vor allem fesselte ihn. Sobald er jedoch das ersehnte Ziel erreicht hatte, sah er in Käthe nur die gewöhnliche Gefallene, ohne zu bedenken, daß er selbst sie zu Falle gebracht.

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 276. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/276&oldid=- (Version vom 1.8.2018)